Die Disney-Serie „Shogun“ hat seit ihrem Debüt auf Disney+ sowohl Kritiker als auch Fans weltweit begeistert. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von James Clavell aus dem Jahr 1975, der bereits 1980 erfolgreich verfilmt wurde, scheint die Serie jedoch bereits mit sein große Finale gefunden zu haben.

Trotz der offenen Handlungsstränge am Ende der zehnten Episode, die am 23. April 2024 unter dem Titel „A Dream of a Dream“ ausgestrahlt wurde, stehen die Chancen für eine Fortsetzung der als Miniserie konzipierten Geschichte schlecht. „Shogun“, das im Japan des Jahres 1600 spielt, erzählt die Geschichte von Clavells umfangreichem Werk, das über 1000 Seiten stark ist.

Eng an die Vorlage gebunden

„Shogun“ ist hierbei eng an die Vorlage gebunden und mit dem Fehlen eines zweiten Bandes gibt es keine literarische Grundlage für eine weitere Staffel. Der Kabelsender FX, der die Serie neben Disney+ auch auf Hulu bereitstellte, hat „Shogun“ stets als Miniserie beschrieben, was eine Fortsetzung nochmals unwahrscheinlicher macht. Zudem stehen die Schöpfer von „Shogun“, Justin Marks und Rachel Kondo, einer Fortsetzung skeptisch gegenüber.

In einem Gespräch mit „The Hollywood Reporter“ äußerte Marks Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit einer zweiten Staffel ohne eine vergleichbare literarische Vorlage. „Mir geht es gar nicht darum, die Buchvorlage zu toppen, aber wie könnte man wenigstens eine vergleichbare Grundstruktur wie die von Clavell finden? Und ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist. Ich weiß nicht, ob Clavell selbst das gekonnt hätte. Vermutlich ist das der Grund, warum er mit anderen Büchern weitergemacht hat, richtig? Er wusste, was er tat.“

Der Funken Hoffnung

Obwohl eine direkte Fortsetzung unwahrscheinlich erscheint, bleibt ein Funken Hoffnung, dass das Universum von Clavell weiter erkundet werden könnte. Marks erwähnt seine derzeitige Lektüre von Clavells „Tai-Pan“, einem Roman, der nach dem Ersten Opiumkrieg in Hongkong spielt. Dieses Werk bietet eine vollkommen andere Geschichte und wäre eine deutliche Abweichung von der japanischen Ästhetik und den Charakteren von „Shogun“.

Sollte eine Adaption in Betracht gezogen werden, wäre es unwahrscheinlich, dass die Schauspieler aus „Shogun“, wie Anna Sawai, Cosmo Jarvis, Tadanobu Asano und Hiroyuki Sanada, darin eine Rolle spielen würden. Während also die Türen für „Shogun“ als abgeschlossene Serie zu schließen scheinen, könnte das literarische Erbe von James Clavell weiterhin Potenzial für neue Erzählwelten bieten.

Die Kreativität und die Tiefe, die Clavell in seine Werke einbringt, bieten halt eine reiche Quelle für zukünftige Adaptionen, auch wenn diese möglicherweise nicht direkt an „Shogun“ anknüpfen.